Im letzten Drittel hatte diese Begegnung noch einen unerwarteten Spannungsbogen, weil sich die Ratinger Ice Aliens aus der Ruhe bringen ließen und die bis dahin ausgeübte Spielkontrolle zeitweilig aufgaben. Über zwei Drittel dominierten die Außerirdischen die Begegnung und ließen nur wenige Möglichkeiten der Eisadler Dortmund zu. Geduldig, konzentriert und schlagkräftig lauerte das Team von Aliens-Coach Alexander Jacobs auf seine Torchancen, die dann tatsächlich auch einmal mit fast schon nicht mehr gekannter Effizienz genutzt wurden. Auch in Dortmund wachsen also junge Bäume nicht direkt in den Himmel, auch wenn hier eine starke Mannschaft auf dem Eis steht, die mit zunehmender Erfahrung für die Ligakonkurrenz immer gefährlicher werden wird. Aus den Dortmunder Fanreihen war mehrfach zu hören, man habe die ersten beiden Drittel wieder einmal verschlafen – diese Meinung wird der taktisch disziplinierten Leistung der Gäste aber nicht gerecht, die in der Defensive tief gestaffelt und mit Goalie Christoph Oster den „Raubvögeln“ wenig Gelegenheiten gaben, ihre Klauen einzuschlagen. Kaum ließ diese Konzentration im letzten Dritten geringfügig nach, waren die Eisadler auch sofort gefährlich und stießen zu.
Die an diesem Eishockeyabend insgesamt abgeklärtere Mannschaft aus Ratingen entschied letztendlich die Auswärtspartie an der Strobelallee trotzdem mit 2:5 (0:1; 0:2; 2:2) für sich.

2016-11-19-florian-pompino-markus-szczepanskiDie Anfangsphase der Begegnung stand zunächst im Zeichen der Adler, bis Ratingen mit Chancen für Dustin Schumacher, Štěpán Kuchynka und Pascal Behlau zur „kontrollierten Gegenoffensive“ ansetzte.
Punktgenau in der achten Minute fiel dann durch den tschechischen Stürmer der Außerirdischen, Štěpán Kuchynka (Dennis Fischbuch/Dominik Scharfenort), das 0:1 während eines Powerplays, da ein Eisadler wegen „Hakens“ auf der Strafbank saß. An dieses Tor schloss sich eine sehr starke Phase der Gäste an, in welcher sie ihren Gegnern kaum Bewegungsfreiraum gaben, da bei generischen Attacken immer mindestens ein „Abfangjäger“ bereitstand, sodass es für Dortmund kaum ein Durchkommen in Richtung des Ratinger Gehäuses gab.
Im Mittelabschnitt fiel das 0:2 nach knapp sieben Spielminuten (27. Min.), durch einen „Blueliner“, den Milan Vanek (Dominik Scharfenort/Dennis Fischbuch) im Slot gekonnt ins EAD-Tor abfälschte.
Ratingen erspielte sich anschließend durch Sebastian Schröder, Štěpán Kuchynka oder Maurice Musga weitere Chancen, „punktete“ aber nicht. In der 36. Minute schlug der Puck dann aber nach einem sehenswerten RIA97-Konter, der die mitgereisten Ratinger Fans zu einem lauten „…und so spielt man Eishockey!“ veranlasste, wieder im Kasten der Heimmannschaft ein. Einen vor dem Dortmunder Tor auf dem „Präsentierteller“ perfekt abgelegten Puck schoss Sebastian Schröder (Dustin Schumacher/ Dennis Appelhans) aus kürzester Distanz mühelos zum 0:3 ins Tornetz.
Die Ansage von Trainer Alexander Jacobs für die letzten zwanzig Minuten war „Weiterspielen – mit Kopf!“, aber ein Drei-Tore-Vorsprung scheint für seine Spieler eine „psychologische Grenze“ zu sein!
In der 43. Minute durchbrach ein „einsamer“ Eisadler ein Überzahlspiel Ratingens, setzte sich gegen drei – in Worten „drei“ – Aliens durch und schob das schwarze Hartgummi zusätzlich noch durch die „Hosenträger“ von Ratingens Schlussmann zum 1:3 über die rote Torlinie. Damit aber nicht genug – war der Dortmunder Anschlusstreffer schon keine Glanzleistung der Aliens-Defensive, das 2:3 stand dem in keiner Weise nach. Entsprechend witterten die Hausherren „Morgenluft“ und verstärkten ihre Angriffsbemühungen, sodass das Spiel deutlich hektischer und auch etwas nickeliger wurde. Anscheinend wiederholte Unmutsäußerungen von Ratingens Maurice Musga veranlassten den Hauptschiedsrichter in der 50. Minute nicht ein „altes Hüftleiden“, sondern hintereinander gleich zwei Disziplinarstrafen, anzuzeigen, was eine Spieldauerstrafe und frühzeitiges Duschen für die Nummer 9 der Ratinger bedeutete.

2016-11-19-alexander-schneider-markus-szczepanskiDie Aliens kamen aber wieder zurück ins Spiel und „Oldster“ Milan Vanek, nach einem abgefangenen Dortmunder Konter unaufhaltbar unterwegs in Richtung des gegnerischen Tors, fand mit seiner Erfahrung sowie einem brachialen „Vollspannschuss“ in der 54. Minute das richtige Mittel, um die Eisadler mit seinem Treffer zum 2:4 „anzuzählen“.
Der endgültige „technische K.O.“ ereilte die weiter anstürmenden Gastgeber in der 58. Minute in Form eines „Breaks“. Ratingen konterte den, aufgrund einer kleinen Strafe gegen die Aliens, in Überzahl spielenden Gegner aus und Alexander Schneider (Dustin Schumacher) setzte mit seinem „Short Handed Goal“ zum 2:5 den Schlusspunkt in diesem Match.

Tore für Dortmund: Christian Gose, Lukas Möllenbeck
Tore für Ratingen: Štěpán Kuchynka, Milan Vanek (2), Sebastian Schröder,
Alexander Schneider

Strafen Dortmund : 10 Minuten
Strafen Ratingen: 10 Minuten + SD (Maurice Musga)

Schiedsrichter: (HS) Marc André Naust (LM) Lars Stockenschneider, Manuel Störmann
Zuschauer: 260

Fotos: Markus Szczepanski
Text: Jens Duderstadt / Pressesprecher RIA97

Kader Ratingen:
[T]
Christoph Oster, Dennis Kohl
[V] Philipp Hoth, Florian Pompino, Marius Hornig, Dennis Appelhans,
Simon Migas, Dustin Schumacher, Dominik Scharfenort
[S] Maurice Musga, Pascal Behlau, Benjamin Musga, Marvin Moch,
Alexander Schneider, Sebastian Schroeder, Štěpán Kuchynka,
Dennis Fischbuch, Milan Vanek