Ärgerlich, aber kein Beinbruch. Vierzig Minuten führten die Ice Aliens gegen die Dinslakener Kobras und zeigten insbesondere im ersten Drittel eine im Vergleich zum Freitagsspiel wieder deutlich bessere Leistung.
Ein in der Karnevalszeit „Dreifach kräftiges Behlau“ in der 9., 17. sowie 34. Spielminute (Assists: Dustin Schumacher (3), Štěpán Kuchynka (2), Lucas Becker) reichte bedauerlicherweise nicht für den Sieg. Der „Bruch“ im Ratinger Spiel ereignete sich im letzten Drittel, nachdem Dinslaken schnell nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzielte und das Team von Alexander Jacobs anschließend durch eine Unbeherrschtheit eines Verteidigers für fünf Minuten in Unterzahl geriet. Mit insgesamt drei weiteren Toren machten dann hart kämpfende und nimmer¬müde arbeitende Dinslakener Kobras ihren 6:3 (0:2; 2:1; 4:0) Heimsieg konsequent perfekt. Damit müssen sich die Ice Aliens das erste Mal seit dem 27. September 2015 an eine neue Erfahrung gewöhnen, nämlich ein Null-Punkte-Wochenende. Nüchtern betrachtet ist die bisherige Bilanz der Außerirdischen mit 26 Siegen sowie lediglich fünf Niederlagen (davon zwei im Penalty¬schies¬sen) nach wie vor herausragend. Eigentlich ist es sogar erstaunlich, dass die Siegesserie so lange hielt, denn jeder Spieltag beweist aufs Neue, dass alle Mannschaften in der 1. Liga West es verstehen, Eishockey zu spielen. Jedes noch so kleine Tagesformtief oder weniger als 100% Leis-tungsvermögen werden vom Gegner unweigerlich bestraft – die Aliens sind in dieser Hinsicht nicht die ersten oder einzigen „Leidtragenden“ und befinden sich in guter Gesellschaft. Dinslaken hatte heute auf jeden Fall das erforderliche Quäntchen mehr an Willen und Schussglück, um ein Match, dass die Gäste zunächst gut im Griff hatten, für sich zu entscheiden – die Kobras müssen aber auch definitiv „Gas“ geben, wenn sie das Feld noch von hinten aufrollen wollen, um den vierten Tabellenplatz und ihr erklärtes Ziel „Playoff-Teilnahme“ zu erreichen. Nach dieser „bitteren“ Erfah¬rung muss die Ratinger Mannschaft jetzt zeigen, dass sie tatsächlich ein Team ist und wieder aufsteht, nachdem sie „gestolpert“ ist. Eines ist jetzt jedenfalls klargeworden: Obwohl Presse und manche Gegner die Ice Aliens gerne zum „Bayern München der 1. Liga West“ hochstilisierten, ist der sogenannte „Liga-Primus“ doch nur ein „primus inter pares“, ein Erster unter Gleichen! Aliens-Coach Alexander Jacobs war in der Pressekonferenz zwar nicht glücklich über die Niederlage, rea¬gierte aber gelassen. Er sagte, dass er in seiner 25-jährigen Trainerlaufbahn schon eine Vielzahl ähnlicher Phasen durchlebt habe, daher auch nicht in Panik verfiele, nur, weil seine Spieler jetzt ein paar Niederlagen einstecken mussten. „Im Moment tun wir uns etwas schwer, aber besser jetzt, als später. In vier Wochen müssen wir bereit sein! Bis dahin werden wir unsere Fehler abstellen und stärker wieder zurückkommen!“ schloss er seinen Kommentar zum Spiel.
Tore für Dinslaken: Alexander Brinkmann, Sebastian Haßelberg, Kamil Vavra, Pierre Klein, Tim Cornelissen, Jan Nekvinda
Tore für Ratingen: Pascal Behlau (3)
Strafen Dinslaken: 16 Minuten + 10 Minuten DZ (Sven Linda)
Strafen Ratingen: 15 Minuten + 10 Minuten DZ (Kevin Wilson) + SD (Matthias Hornig)
Schiedsrichter: Zuschauer: 195
Foto (Archiv): Markus Szczepanski
Text: Jens Duderstadt/ Pressesprecher RIA97