Der Dezember-Sieg der Lauterbacher Luchse in der Regionalliga Hauptrunde in Ratingen war nicht nur eine Eintagsfliege. Auch auf eigenem Eis bezwang die Mannschaft von Trainer Arno Lörsch jetzt die Ratinger Ice Aliens und schickte die Gäste am Sonntag mit einem verdienten 4:2 (1:0, 2:1, 1:1) und leeren Händen wieder auf den Heimweg in die Dumeklemmerstadt.


Zweifacher Torschütze in Lauterbach: Pascal Behlau, #12

„Konstanz“, das ist ein Wort, nach welchem die Aliens-Mannschaft zurzeit sucht, aber irgendwie noch nicht fündig wird, denn das tolle Spiel gegen Hamm war mit der Leistung in Lauterbach nicht vergleichbar.
Bei den Außerirdischen hätte man über zwei Drittel den Eindruck gewinnen können, das Team wolle „ein wenig Eishockey spielen“, wohingegen die unter personellen Engpässen leidenden Luchse unter dem Motto „Jetzt erst Recht“ kämpferisch und auch spielerisch überzeugten. Über zwei Drittel fanden die Gäste gegen eine tiefstehende Defensive sowie ein aggressives Forechecking der Luchse nicht die richtige Einstellung, um ihre Gegner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Zunächst schienen die ersten zwanzig Minuten torlos enden zu wollen, aber in den letzten zwei Minuten gerieten die Ratinger in doppelte Unterzahl, was achtzehn Sekunden vor dem Drittelende mit der 1:0 Führung für Lauterbach bestraft wurde. Im zweiten Drittel zeigte sich dann, dass die einstige Paradedisziplin der Aliens, das eigene Überzahlspiel, von der Effektivität der letzten Saison noch weit entfernt ist, denn in der 27. Minute musste Schlussmann Christoph Oster einen „Shorthander“ zum 2:0 für Lauterbach aus dem Tornetz fischen. Ein Lichtblick schien dann eine Aktion von Dustin Schumacher zu sein, der den Puck in Richtung des gegnerischen Gehäuses hämmerte und Angreifer Pascal Behlau dadurch den Nachschuss zum 1:2-Anschlusstreffer der Ice Aliens in der 28. Minute ermöglichte. Ein Ratinger Überzahlspiel, welches die Möglichkeit geboten hätte, den Ausgleich zu markieren, verstrich gegen sich vehement wehrende Raubkatzen dann ungenutzt. Anschließend nahm sich das Team von Trainer Alexander Jacobs erneut selbst aus dem Spiel, indem es eine weitere Strafzeit kassierte. Im Gegensatz zu den Gästen schlugen die Lauterbacher Stürmer aber nach weniger als 30 Powerplay-Sekunden zu und erhöhten den Abstand in der 32. Minute auf 3:1. Das letzte Drittel bedeutet für die Aliens entsprechend „Alles oder Nichts“. Der Anfang war gemacht, als Pascal Behlau (Stepan Kuchynka/Dennis Fischbuch) sich in der 44. Minute erneut ein Herz fasste und die schwarze Hartgummischeibe im Winkel des Lauterbacher Gehäuses zum 2:3-Anschlusstreffer unterbrachte. Danach kam etwas Hektik in die Begegnung sowie die Gestik des Referees, wodurch sich die Strafbänke auf beiden Seiten größerer Beliebtheit erfreuten. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, wäre eventuell noch der Ausgleich für die Aliens möglich gewesen, da der kleine Lauterbacher Kader anscheinend kräftemäßig seiner hohen Laufbereitschaft Tribut zollen musste. Ein Aussetzer bzw. katastrophaler Fehlpass eines RIA-Verteidigers im eigenen Drittel machte aber in der 58. Minute diese Hoffnung zunichte. Der durch einen Luchse-Stürmer abgefangene Querpass landete mit einem satten Flachschuss zum 4:2 im Ratinger Tor und besiegelte so den Sieg der Heimmannschaft.

Tore für Lauterbach: Kenneth Matheson (2), Pierre Wex (2)
Tore für Ratingen:      Pascal Behlau (2)

Strafen Lauterbach:  10 Minuten + 10 Minuten DZ (Jakob Fardoe)
Strafen Ratingen:       16 Minuten + 10 Minuten DZ (Dennis Appelhans)

Schiedsrichter:            (HS) Christian Wolf (LM) Julian Meyer, Marek Olejnik
Zuschauer:                    301

Kader Ratingen:
(T)
Christoph Oster, Dennis Kohl
(V) Philipp Hoth, Florian Pompino, Dennis Appelhans, Simon Migas, Dustin Schumacher
(S) Pascal Behlau, Matthias Potthoff, Marvin Moch, Alexander Schneider, Benjamin Hanke, Sebastian Schröder, Tobias Brazda, Štěpán Kuchynka, Dennis Fischbuch, Tim Brazda, Milan Vanek

Foto (Archiv):         Markus Szczepanski
Text:                           Jens Duderstadt / Pressesprecher RIA97