Mit dem neuen Jahr beginnt die heiße Phase der Hauptrunde in der Regionalliga West. Die Ice Aliens nehmen dies zum Anlass ein Zwischenfazit von Chef-Trainer Frank Gentges einzuholen.
RIA: Herr Gentges, was sagen Sie zur Verpflichtung von Stephan Kreuzmann?
FG: Ich bin sehr glücklich, dass wir diese Verpflichtung tätigen konnten. Stephan ist für die Liga ein Top-Spieler, er wird uns in der Spitze und insbesondere in den Special-Teams enorm weiterhelfen. Darüber hinaus besitzt er die entsprechende Einstellung, an der sich viele andere orientieren können und orientieren sollten.
RIA: In den letzten Trainingseinheiten war ein Try-Out-Spieler zu sehen. Wie ist da der Stand der Dinge?
FG: Der Spieler will zu uns wechseln, ich würde den Spieler gerne verpflichten, aber Grundvoraussetzung ist die Einigung mit seinem aktuellen Verein in der Oberliga. Das muss der Spieler komplett alleine regeln, da halten wir uns als Regionalligist raus.
RIA: Wie ist die aktuelle Situation bei den verletzten und erkrankten Spielern?
FG: Mit Tobi Brazda (Schulter) und Benjamin Hanke (Finger) fallen zwei absolute Leistungsträger seit Monaten aus und es ist nicht sicher, ob sie diese Saison überhaupt noch einmal spielen werden. Jordi Cuena-Pazos fehlt krankheitsbedingt auch seit Monaten, ohne zu wissen wie es da weiter geht. Dustin Schumacher (Handgelenk) und Dominik Scharfenort (Rückennerven) fehlten verletzungsbedingt auch seit langem, sind seit dieser Woche aber wieder im Training, da werden wir sehen, wie sich deren Situation entwickelt. Bei Stefan Laschitzky warten wir auf die MRT-Diagnose, danach wissen wir mehr. Des Weiteren stehen uns von den fünf Krefelder Spielern im Schnitt auch nur 1-2 Spieler zur Verfügung. Dazu kommen dann schlussendlich mit Brian Westerkamp, David Gorski, Francesco Lahmer, Simon Migas und Luc Mansfeld noch fünf Spieler, die aus beruflichen Gründen komplett ausgeschieden sind. Personell ist das also eine sehr unbefriedigende Situation.
RIA: Wie händeln Sie eine solche Situation?
FG: Ich kümmere mich um die Spieler die da sind und nicht um die, die nicht da sind und die die da sind, geben Ihr Bestes. Verletzte und kranke Spieler gibt es immer und überall. Da ich ausschließlich im Profi-Bereich gearbeitet habe, bin ich natürlich absolut nicht gewohnt, dass Spieler aus beruflichen und privaten Gründen oftmals nicht zur Verfügung stehen. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig und da muss ich jeden Tag sehr kreativ sein. Das Einzige, womit ich planen kann ist, dass ich mit nichts planen kann.
RIA: Dennoch stehen Sie mit Ihrer Mannschaft hervorragend da, das ist nicht hoch genug einzuordnen.
FG: Das sehe ich genau so, aber ich muss immer die Kader-Situation genau im Auge behalten, das kann auch schnell in die andere Richtung gehen. Wie ich schon gesagt habe, die Kader-Zusammenstellung, insbesondere in der Regionalliga mit den vielen Unwägbarkeiten, ist ein fortlaufender Prozess.
RIA: Sie gehen mit sechs Punkten Vorsprung in die letzten neun Spiele der Hauptrunde. Wie sehen Sie die Aussichten?
FG: Der aktuelle Tabellenstand ist eine hervorragende Momentaufnahme, die wir uns durch sehr gute Arbeit verdient haben, auf dem Weg müssen wir bleiben. Es sind aber noch 27 Punkte zu vergeben, Neuwied ist und bleibt der Favorit und wie deutlich zu sehen ist, kann in der Liga jeder jeden schlagen. Wir sollten nicht gedanklich in die letzten neun Spiele gehen um unseren Vorsprung zu verteidigen, sondern wir haben die Möglichkeit in jedem Spiel drei Punkte zu holen und das sollte der Ansporn sein.
Foto: Daniela Schmidt